Der Verband der Maschinenbauer VDMA begrüßt, dass nun auch in Deutschland die Arbeitnehmerfreizügigkeit für Osteuropäer zum 1. Mai umgesetzt wird. Deutschland stellt als eines der letzten EU-Länder gegenüber den acht im Jahre 2004 beigetretenen osteuropäischen EU-Ländern die volle Arbeitsnehmerfreizügigkeit her.
„Damit bildet Deutschland gemeinsam mit Österreich das Schlusslicht innerhalb der Union“, sagt der stellvertretende Hauptgeschäftsführer des VDMA, Thilo Brodtmann. Andere Länder wie zum Beispiel Großbritannien hätten bereits vor fünf Jahren ihre Arbeitsmärkte für Osteuropäer geöffnet und von dem Zuzug profitiert. „Ob es Deutschland nun gelingen wird, dringend benötigte Fachkräfte in gewünschter Anzahl zu gewinnen, halte ich für zweifelhaft“, so Brodtmann. „Die Arbeitnehmerfreizügigkeit ist aber auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung“, so Brodtmann weiter. „Die Bundesregierung muss endlich den Mut aufbringen, unser Land für Fachkräfte aus aller Welt zu öffnen“, fordert er.
Laut Brodtmann werden derzeit im deutschen Maschinen- und Anlagenbau mindestens 5.000 Ingenieure gesucht – mit steigender Tendenz. Denn wegen der demografischen Entwicklung – mehr ältere Arbeitnehmer, die in den Ruhestand gehen, und weniger Schüler, die eine Ausbildung beginnen – werde sich der Fachkräftemangel noch verschärfen. „Dieser Entwicklung darf die Politik nicht tatenlos zusehen“, fordert Brodtmann. Zwar bekomme man diese Herausforderung sicherlich nicht allein durch Zuwanderung in den Griff. Der Zuzug ausländischer Fachkräfte könnte das Problem aber lindern. Der VDMA halte deshalb an seiner Forderung fest, die Zuwanderung qualifizierter und motivierter Arbeitskräfte aus der ganzen Welt zu erleichtern.