Fachkräftemangel: Laut Manpower haben 42 Prozent aller deutschen Unternehmen Probleme mit der Stellenbesetzung

30. Mai 2012 | Von | Kategorie: Betriebspraxis

Das Thema Fachkräftemangel dominiert seit Monaten die Berichterstattung zum Thema Mittelstand. Dennoch ist noch immer vergleichsweise wenig passiert. Die Auswirkungen sind dabei schon heute zu spüren. Laut der Studie „Fachkräftemangel 2012“ des Personalberaters ManpowerGroup haben aktuell 42 Prozent der deutschen Unternehmen Schwierigkeiten bei der Suche nach geeigneten Fachkräften. Das sind 8 Prozent mehr als im weltweiten Durchschnitt.

Der Studie zufolge ist der Anteil der Firmen mit Recruiting-Problemen in Deutschland seit 2010 um 13 Prozent gestiegen. Manpower führt dies nicht nur auf den demografischen Wandel, sondern auch auf Schwächen im Recruiting zurück. „Deutsche Unternehmen setzen trotz akutem Fachkräftemangel zu wenig Ressourcen für effizientes Recruiting ein“, erklärt Vera Calasan, Chefin der ManpowerGroup Deutschland. Weiter seien die Anforderungen der Unternehmen häufig zu starr.

„Durchschnittliche Vakanzzeiten von 55 Tagen über alle Positionen hinweg und bis zu 90 Tagen bei technischen Berufen bedeuten jährlich Milliardenverluste für die deutsche Wirtschaft. Dabei lassen sie sich durch intelligentes Recruiting stark verkürzen“, so Calasan weiter. Ansatzpunkte sieht sie zum einen bei den Ressourcen: „HR-Personal macht in Deutschland nur 1,5 Prozent der Gesamtbelegschaft aus. Ohne externe Unterstützung können Unternehmen mit derart beschränkten Ressourcen im HR-Bereich kein effizientes Recruiting betreiben“, ist Calasan überzeugt. Doch auch an den Anforderungen der Unternehmen müsse angesetzt werden. Bei der Bewerber-Auswahl sollten Arbeitgeber mehr Offenheit zeigen. So empfiehlt die ManpowerGroup, auch ältere Bewerber mit gezielten Maßnahmen anzusprechen. Bislang haben gemäß einer aktuellen Untersuchung der ManpowerGroup lediglich 14 Prozent der Unternehmen spezifische Strategien zur Rekrutierung älterer Arbeitnehmer. Eine weitere effektive Maßnahme, die Auswirkungen des Fachkräftemangels abzumildern, sei es jungen und wenig erfahrenen Mitarbeitern eine Chance zu geben. „Statt jahrelange Erfahrung vorauszusetzen, monatelang zu suchen und nur Bewerber einzustellen, die zu 100 Prozent dem idealen Stellen-Profil entsprechen, sollten Arbeitgeber bereit sein, motivierten Talenten die Chance zur Entfaltung zu geben“, so Calasan.

Die am schwierigsten zu besetzenden Positionen 2012

1. Handwerker
2. Ingenieure
3. Vertriebsmitarbeiter
4. IT-Fachkräfte
5. Techniker
6. Personal für Rechnungs- und Finanzwesen
7. Fahrer
8. Manager (Geschäftsleitung / Führungskräfte)
9. Ärzte und medizinische Fachangestellte
10. Personal für Verwaltung / Assistenz

Die vollständige Studie „Fachkräftemangel 2012“ ist in englischer Sprache hier erhältlich: http://tinyurl.com/d9nlzao

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