KfW-Studie: Innovationen führen zu mehr Beschäftigung im Mittelstand

4. Juni 2012 | Von | Kategorie: Nachrichten

Geht es nach einer aktuellen Untersuchung der KfW gibt es einen klaren Zusammenhang zwischen Innovationen im Mittelstand und der Zahl der Beschäftigen. Demnach schaffen Mittelständler in stark innovierenden Wirtschaftszweige signifikant mehr Arbeitsplätze als Unternehmen in anderen Branchen. Zudem führen Innovationen in expandierenden Unternehmen zu zusätzlichem Beschäftigungswachstum, während sie in schrumpfenden Unternehmen den Arbeitsplatzabbau verringern. Ferner hat sich gezeigt, dass auch von Prozessinnovationen – oft als Jobkiller verschrien – eine positive Wirkung auf die Beschäftigtenzahl ausgeht.

Innovationen stärken also nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit im Mittelstand, sondern schaffen auch neue Arbeitsplätze bzw. sichern diese. Dies zeigt die Studie „Führen Innovationen im Mittelstand zu mehr Beschäftigung?“ der KfW auf der Basis des KfW-Mittelstandspanels für den Zeitraum 2002 bis 2010.

Die Studie zeigt, dass in Branchen mit überdurchschnittlich hohen Innovationsanstrengungen die Beschäftigung fast doppelt so stark wächst als in Wirtschaftszweigen mit vergleichsweise geringen Innovationsaktivitäten. So nahm im forschungsintensiven Verarbeitenden Gewerbe (wie etwa dem Maschinenbau, der Chemie-/Pharmaindustrie oder dem Automobilsektor) die Beschäftigung in den vergangenen knapp zehn Jahren um durchschnittlich 2,2 Prozent zu. Im nicht forschungsintensiven Verarbeitenden Gewerbe beträgt der Wert dagegen nur 1,2 Prozent. Auch im Dienstleistungssektor ist die Beschäftigtenzahl in den innovativen mittelständischen Unternehmen der wissensintensiven Wirtschaftszweige (beispielsweise EDV-Dienste, Softwarehäuser) mit durchschnittlich 2,0 Prozent stärker gestiegen als bei den Mittelständlern der nicht wissensintensiven Wirtschaftszweige mit 1,8 Prozent.

Der Unterschied in den Beschäftigtenwachstumsraten zwischen innovierenden und nicht innovierenden Mittelständlern beträgt in schrumpfenden Unternehmen bis zu 1,5 Prozentpunkte zu Gunsten der Innovatoren und wächst in expandierenden Unternehmen bis auf 3,4 Prozentpunkte an. In expandierenden Unternehmen mit Prozessinnovationen steigt diese Differenz immerhin noch auf bis zu 2,9 Prozentpunkte.

Der Chefvolkswirt der KfW, Dr. Norbert Irsch, kommentiert die Daten wie folgt: „Die Ergebnisse der Studie unterstreichen eindrucksvoll die hohe Bedeutung von Innovationen für Unternehmenswachstum und die damit einher gehende Schaffung von Arbeitsplätzen. Vor dem Hintergrund des seit Jahren zu beobachtenden Rückzugs von immer mehr mittelständischen Unternehmen aus eigener FuE-Tätigkeit drohen Innovationspotentiale verlorenzugehen. Dadurch bleiben wichtige Impulse für die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands aus. Eine nachhaltig wachstumsfördernde Wirtschaftspolitik sollte daher ihre Anstrengung bei der Stärkung der Innovationskraft deutscher Unternehmen weiter ausbauen.“

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