Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland war im Juni 2012 rückläufig. Laut einer Studie der Wirtschaftsauskunftei Bürgel gab es in diesem Untersuchungszeitraum mit 2.461 Unternehmen 2,8 Prozent weniger Firmenpleiten als im Juni 2011, als 2.531 Unternehmen Insolvenz anmeldeten.
Bei den Firmeninsolvenzen stehen absolut gesehen die Bundesländer Nordrhein-Westfalen (699), Niedersachsen (273) und Bayern (238) an der Spitze der Insolvenzstatistik. In der relativen Betrachtung – Insolvenzanträge je 100.000 Unternehmen in den Bundesländern – gab es die meisten Insolvenzen in Sachsen-Anhalt (145 Anträge je 100.000 Unternehmen). Der Bundesdurchschnitt liegt bei 77 Firmeninsolvenzen je 100.000 Unternehmen. Bayern (41 Insolvenzen je 100.000 Unternehmen), Baden-Württemberg (47 Insolvenzen je 100.000 Unternehmen) und das Saarland (61 Insolvenzen je 100.000 Unternehmen) meldeten im Juni 2012 die wenigsten Firmenpleiten.
Deutlich weniger Insolvenzanträge gibt es im Berichtsmonat Juni in Bremen. In dem Stadtstaat sanken die Firmeninsolvenzen um 46,2 Prozent. Ebenfalls deutlich weniger Firmeninsolvenzen sind in Mecklenburg-Vorpommern (-20,8 Prozent), Bayern (-18,2 Prozent) und Brandenburg (-15,7 Prozent) zu verzeichnen. In fünf Bundesländern steigen die Firmeninsolvenzanträge an. Keine Veränderung im Vergleich zum Vorjahr gab es in Baden-Württemberg und im Saarland.
„Noch sinken die Zahlen bei den Firmeninsolvenzen – im Juli rechnen wir aber mit steigenden Firmeninsolvenzzahlen“ kommentiert Bürgel-Geschäftsführer Dr. Norbert Sellin die aktuelle Lage. „Die Wirtschaft in Deutschland schwächt sich aktuell weiter ab“ so Dr. Sellin. „Dies sehen wir unter anderem an der sinkenden Bonität deutscher Unternehmen“. Für das Gesamtjahr 2012 geht Bürgel von 31.000 Firmeninsolvenzen in Deutschland aus.
Der aktuelle Insolvenzindex ist hier abrufbar.