Zahl der Firmeninsolvenzen im ersten Halbjahr rückläufig, Baden-Württemberg und Bayern weiter Spitzenreiter

14. September 2012 | Von | Kategorie: Nachrichten

Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland war im ersten Halbjahr 2012 erneut rückläufig. Laut einer Studie der Wirtschaftsauskunftei Bürgel gab es in diesem Untersuchungszeitraum mit 15.082 Unternehmen 1,4 Prozent weniger Firmenpleiten als im ersten Halbjahr 2011.

In vier Bundesländern steigen die Fallzahlen im Vorjahrsvergleich an – in Schleswig-Holstein sogar um 6,6 Prozent. Aber auch Bayern (+4,4 Prozent), Hessen (+1,7 Prozent) und Nordrhein-Westfalen (+0,3 Prozent) haben im ersten Halbjahr mit mehr Firmeninsolvenzen zu kämpfen. Den stärksten Rückgang meldet Mecklenburg-Vorpommern mit 13,4 Prozent weniger Firmeninsolvenzen, gefolgt von Rheinland-Pfalz (-9,6 Prozent) und Niedersachsen (-9,0 Prozent).

Für das Gesamtjahr 2012 geht Bürgel momentan von bis zu 31.000 Firmeninsolvenzen aus. Besonders prekär ist die Lage von Jungunternehmen. Bei den bis zu zwei Jahre alten Firmen (Anteil an Insolvenzstatistik: 26,5 Prozent) steigen die Fallzahlen im ersten Halbjahr 2012 um 1,6 Prozent auf 3.993 Pleiten gegenüber der Referenzjahreshälfte 2011. Bei Unternehmen, die bereits drei bis vier Jahre am Markt sind (Anteil an Insolvenzstatistik: 12,3 Prozent), fällt der Anstieg um 0,5 Prozent geringer aus. Nordrhein-Westfalen ist im absoluten und relativen Ländervergleich (5.697 Firmenpleiten absolut bzw. 87 Fälle je 10.000 Unternehmen) am stärksten von Unternehmenspleiten betroffen. Weit über dem Bundesdurchschnitt von 47 Fällen je 10.000 Firmen rangieren vor allem auch Sachsen-Anhalt (58 je 10.000 Firmen) und Schleswig-Holstein (54 je 10.000 Firmen). Am wenigsten Firmeninsolvenzen gab es in Baden-Württemberg mit 27 Pleiten je 10.000 Unternehmen, gefolgt von Bayern (31 je 10.000 Firmen), Hessen und Mecklenburg-Vorpommern (jeweils 35 je 10.000 Firmen).

Für die zweite Jahreshälfte wird jedoch mit einer Trendumkehr gerechnet: „Die hiesige Wirtschaft schwächt sich aktuell ab, was in eine steigende Zahl an Firmeninsolvenzen münden wird. Ein Indikator ist vor allem die abnehmende Bonität deutscher Unternehmen“, kommentiert Bürgel-Geschäftsführer Dr. Norbert Sellin die Zahlen.

Der aktuelle Insolvenzindex ist hier abrufbar.

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