Die Arbeitsgemeinschaft Mittelstand stellte im Jahresmittelstandsbericht 2011 mit dem Titel „Aufschwung sichern: Mittelstand stärken“ klar, dass der deutsche Mittelstand als Herzstück der Wirtschaft seit dem vergangenen Jahr auf Wachstumskurs ist. Daher geht man im Jahr 2011 von einem Umsatzzuwachs bei den mittelständischen Unternehmen in Höhe von fast 3 Prozent aus, was ähnlich hoch ist wie im vergangenen Jahr. Gleichzeitig stieg die Zahl der Beschäftigten im Mittelstand um 0,5 Prozent auf 32,4 Millionen an, womit die leichten Beschäftigungsverluste des vergangenen Jahres damit mehr als ausgeglichen wurden.

Uwe Fröhlich, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), und Wilfried Hollmann, Präsident DER MITTELSTANDSVERBUND (ZGV), machten bei der Vorstellung des Berichts auch deutlich, dass sich der Fachkräftemangel für den Mittelstand zu einem massiven Problem ausweite. „Dem deutschen Innovations- und Wachstumsmotor droht der Treibstoff auszugehen!“, so Hollmann. Bereits bei jeder dritten Stelle gebe es große Schwierigkeiten, geeignetes Personal zu finden. Es brauche daher einen gemeinsamen Kraftakt von Wirtschaft und Politik zur Fachkräftesicherung. So werde es für die mittelständischen Unternehmen, die bereits heute 80 Prozent der Ausbildungskosten tragen, in Zukunft noch wichtiger, leistungsfähige Mitarbeiter zu binden und durch gezielte Qualifizierung zu stärken. Notwendig seien etwa Qualitätsstandards in der frühkindlichen Bildung sowie eine deutliche Verbesserung der Berufs- und Studienorientierung in den Schulen. Ebenso müsse das ganze Potenzial an Arbeitskräften, insbesondere von Frauen, aktiviert werden. Hierfür seien insbesondere mehr und bessere Betreuungsangebote für Kinder notwendig.

Daneben sei für die Stabilität und Dynamik des Mittelstands ein angemessener Zugang zu Finanzierungsmitteln von besonderer Bedeutung. Im Unterschied zu Großunternehmen spielt bei der Finanzierung des Mittelstands der Bankkredit eine herausragende Rolle. „Die anstehenden Vorschriften zur Eigenkapitalregulierung Basel III müssen daher so angelegt sein, dass die Finanzierungskosten des Mittelstands nicht steigen und produktive Investitionen nicht unterlassen werden“, fordert Fröhlich.

Die Zahlen und Einschätzungen des Berichtes basieren auf den Konjunkturumfragen der in der Arbeitsgemeinschaft Mittelstand zusammengeschlossenen Verbände aus Handel, Industrie, Handwerk und Gastgewerbe sowie auf Prognosen der dort vertretenen kreditwirtschaftlichen Verbände.