Das Thema Ausland bleibt bei den mittelständischen Untenehmen in Deutschland auch nach der Wirtschafts- und Finanzkrise im Fokus: Im Jahr 2010 erzielten 50 Prozent der deutschen Mittelständler Umsätze im Ausland oder importierten Waren oder Dienstleistungen. Damit liegt das Niveau auf dem Niveau der letzten Untersuchung durch die KfW im Jahr 2008.
Wie die KfW weiter mitteilt waren 67 Prozent dieser Mittelständler mit Exporten auf internationalen Märkten präsent (2008: 69 Prozent). Zunehmend engagierter zeigte sich der Mittelstand beim Einkauf im Ausland: Hatten vor zwei Jahren nur 47 Prozent der auslandsaktiven Unternehmen Waren oder Dienstleistungen importiert, waren es im vergangenen Jahr 64 Prozent. „Die starke Zunahme der Importaktivitäten zeigt, dass offenbar immer mehr Mittelständler Effizienzpotenziale in ihren Wertschöpfungsketten heben, indem sie sich Beschaffungsmärkte im Ausland erschließen. Beispielsweise sparen sie über eigene Direktimporte die Kosten für Zwischenhändler“, erläutert Dr. Norbert Irsch, Chefvolkswirt der KfW.
Unternehmen, die ihre Waren oder Dienstleistungen ins Ausland exportieren, konnten die dort erzielten Umsätze im Jahr 2010 auf durchschnittlich 26,5 Prozent steigern (2009: 22,5 Prozent, 2008: 23,0 Prozent). Dabei ist Europa und vor allem die Eurozone nach wie vor die wichtigste Absatzregion: 96 Prozent dieser Unternehmen exportieren in Länder der Eurozone. Als Motive für die Auslandsorientierung nannten die Mittelständler vor allem die Erschließung neuer Absatzmärkte (66 Prozent) und Bezugsquellen (49 Prozent). Darüber hinaus nannten 34 Prozent von ihnen den „Zugang zu Wissen“ und 23 Prozent „qualifizierte Mitarbeiter“ als Gründe für den Schritt über Deutschlands Grenzen hinaus; für 9 Prozent sind zudem „günstige Arbeitskräfte“ ein Grund. Die Verlagerung von Produktionen ins Ausland spielte dagegen kaum eine Rolle (4 Prozent).
Die vollständige Studie ist in der aktuellen Ausgabe der KfW Akzente enthalten.