KfW: Eurokrise und Börsenturbulenzen kühlen Geschäftsklima im Mittelstand stark ab

29. August 2011 | Von | Kategorie: Nachrichten

Neueste Daten belegen es: Im August gibt das mittelständische Geschäftsklima sehr deutlich um 6,3 Zähler nach. Einen noch stärkeren Klimarückgang gegenüber dem jeweiligen Vormonat hat es bisher nur im Nachgang der Lehman-Insolvenz im November 2008 und zu Beginn der auf den Wiedervereinigungsboom folgenden Rezession im August 1992 gegeben. Dies zeigt das neue KfW-ifo-Mittelstandsbarometer auf.

Bei den Großunternehmen ging das insgesamt stärker schwankende Geschäftsklima sogar um 8,8 Zähler zurück – der viertgrößte Rückgang seit Beginn der Datenerhebung im Januar 1991. Der wesentliche Grund für die starke Abkühlung des Geschäftsklimas im August ist der Einbruch der Geschäftserwartungen, was angesichts des aktuellen Umfeldes wenig überrascht, so die KfW weiter.

Mit einem Minus von 9,1 Zählern wird im Mittelstand ein neuer Rekordrückgang der Erwartungen verzeichnet. Der entsprechende Wert bei den Großunternehmen entspricht mit -11,2 Zählern dem zweitstärksten Einbruch seit 1991. Etwas weniger dramatisch zeigt sich das Bild bei der Einschätzung der aktuellen Lage. Diese gibt sowohl im Mittelstand als auch bei den Großunternehmen zwar ebenfalls spürbar nach (Mittelstand: -3,1 Zähler, Großunternehmen: -6,0 Zähler), ihr Niveau ist aber mit 33,9 Saldenpunkten im Mittelstand und mit 35,2 Saldenpunkten bei den Großunternehmen weiterhin sehr positiv. Die Erwartungen gehen demgegenüber deutlich zurück und bewegen sich bereits nahe an bzw. unterhalb der Nulllinie (Mittelstand: 1,9 Saldenpunkte, Großunternehmen: -3,1 Saldenpunkte), die konzeptionell dem langjährigen „konjunkturneutralen“ Durchschnitt entspricht.

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