Ernst & Young: Mittelstandsbarometer fällt

2. September 2011 | Von | Kategorie: Nachrichten

Trotz der jüngsten Turbulenzen an den Börsen hat sich die Geschäftslage kaum eingetrübt. Jedoch sind die Prognosen deutlich pessimistischer. Viele Unternehmer sehen in der Schuldenkrise das Hauptrisiko. Zu diesen Ergebnissen kommt die aktuelle Umfrage „Mittelstandsbarometer“ von Ernst & Young. Die Studie wird halbjährlich durchgeführt, ihr zugrunde liegt eine Umfrage unter 700 mittelständischen Unternehmen in Deutschland.

Demnach blicken Deutschlands Mittelständler zunehmend sorgenvoll in die Zukunft. Die Geschäftsprognosen haben sich leicht eingetrübt, die Konjunkturerwartungen sind geradezu eingebrochen: 45 Prozent der mittelständischen Unternehmen prognostizieren aktuell eine Verschlechterung der Wirtschaftslage in Deutschland in den kommenden Monaten. Nur 15 Prozent erwarten einen weiteren Aufschwung. Zu Beginn des Jahres waren noch 61 Prozent von einer Verbesserung der Wirtschaftslage ausgegangen. Sorgen bereitet den Unternehmen vor allem die europäische Schuldenkrise, die zunehmend die Realwirtschaft beeinträchtigt – 63 Prozent der Unternehmer fürchten sogar eine neue Wirtschaftskrise. Noch aber trotzt der deutsche Mittelstand der erwarteten Konjunktureintrübung und stellt sogar die Weichen für weiteres Wachstum: Jeder vierte Mittelständler will zusätzliche Jobs schaffen, jeder dritte will mehr investieren.

Die Geschäftslage im deutschen Mittelstand hat sich in den vergangenen Monaten leicht eingetrübt – ist aber nach wie vor sehr positiv: 94 Prozent der Mittelständler sind mit der aktuellen Geschäftslage zufrieden, fast jeder zweite (45 Prozent) bezeichnet sie sogar als uneingeschränkt gut. Das sind allerdings etwas weniger als noch zu Jahresbeginn, als 52 Prozent der Mittelständler rundum zufrieden waren. Die Talfahrt an den Weltbörsen hat bislang keine Spuren in der Umsatzentwicklung der Mittelständler hinterlassen: 11 Prozent der Unternehmen haben zwischen Mitte Juli und Mitte August ihren Umsatz gesteigert, ebenso viele berichten von leichten Umsatzrückgängen.

Die Zahl der Optimisten geht allerdings deutlich zurück: Derzeit erwarten 31 Prozent der Unternehmer eine Verbesserung der eigenen Geschäftslage, Anfang des Jahres gaben sich noch 52 Prozent optimistisch. Der Anteil der Unternehmen, die mit einer Verschlechterung der eigenen Lage rechnen, steigt von 5 auf 12 Prozent. Noch deutlich stärker haben sich die Konjunkturerwartungen eingetrübt: Fast jeder zweite Mittelständler (45 Prozent) geht derzeit von einer Verschlechterung der Wirtschaftslage in den kommenden sechs Monaten aus, nur 15 Prozent setzen auf eine Fortsetzung des Aufschwungs.

Studie: Ernst & Young Mittelstandsbarometer Deutschland – September 2011

Schlagworte: , , , ,

Kommentare sind geschlossen