Die Auftragseingänge in der Industrie sind im Juli 2011 um 2,8 Prozent zurückgegangen. Im Juni 2011 hatten sie um 1,8 Prozent zugenommen. Dies teilte das Statistische Bundesamt mit.
Anders als in den Vormonaten war der Umfang an Großaufträgen lediglich durchschnittlich. Der Rückgang ging allein auf die schwache Auslandsnachfrage zurück (-7,4 Prozent), die zuvor allerdauch extrem zugenommen hatte. Die Inlandsnachfrage konnte demgegenüber um 3,6 Prozent steigen. Der aktuelle Nachfragerückgang in der Industrie konzentrierte sich auf die Hersteller von Investitionsgütern (-7,0 Prozent). Bei den Herstellern von Vorleistungs- und Konsumgütern gingen deutlich mehr Bestellungen als im Vormonat ein (+2,9 Prozent bzw. +4,5 Prozent).
Ihren Vorjahresstand übertrafen die Industrieaufträge im Juni/Juli kalenderbereinigt um 9,1 Prozent. Die Inlandsbestellungen verzeichneten binnen Jahresfrist dabei Zuwächse von 7,3 Prozent, die Auslandsbestellungen von 10,5 Prozent.
Die Auftragseingänge in der Industrie werden stark durch Großaufträge beeinflusst, die sich überwiegend im Wirtschaftszweig „sonstiger Fahrzeugbau“ (Flugzeuge, Schiffe, Wagonbau) niederschlagen. Ohne diesen Wirtschaftszweig nahmen die Auftragseingänge in der Industrie im Juli lediglich um 0,2 Prozent ab. Insgesamt schwächte sich die Dynamik der Auftragseingänge in der Industrie in den letzten Monaten ab, blieb in der Tendenz aber aufwärts gerichtet. Während die Bestelltätigkeit aus dem Inland und aus der Eurozone im bisherigen Jahresverlauf rege verlief, stagnierte die Nachfrage aus Ländern außerhalb der Eurozone.