Geschäftsklima im Mittelstand kann sich im November wieder erholen

5. Dezember 2011 | Von | Kategorie: Nachrichten

Das Geschäftsklima im Mittelstand, der zentrale Indikator des KfW-ifo-Mittelstandsbarometers, legte im November im Vergleich zum Vormonat leicht um 1,0 Zähler auf 13,4 Saldenpunkte zu. Damit hat sich die Talfahrt des mittelständischen Geschäftsklimas nicht weiter fortgesetzt.

Getragen wird der Anstieg von den verbesserten Geschäftserwartungen des Mittelstands, die um 2,4 Zähler auf jetzt -2,7 Saldenpunkte anstiegen. Seine aktuelle Geschäftslage hingegen schätzt der Mittelstand etwas schlechter ein als im Vormonat (-0,6 Zähler) – sie bleibt mit 29,9 Saldenpunkten aber immer noch auf einem historisch hohen Niveau. Der Mittelstand trotzt damit der Krise bislang besser als die Großunternehmen, die eine weitere Eintrübung des Geschäftsklimas beklagen (-0,4 Zähler auf 8,1 Saldenpunkte).

Da es vor allem die international stark verflochtenen großen Firmen sind, welche die Abschwächung der Auslandsnachfrage als erste und am kräftigsten spüren, spricht diese Entwicklung dafür, dass der konjunkturelle Abschwung bislang überwiegend auf globale und europäische Belastungsfaktoren zurückzuführen ist, so die KfW. Die Binnennachfrage hingegen wirke konjunkturstützend. Untermauert wird diese Einschätzung laut KfW dadurch, dass die Klimaverschlechterung bei den Großunternehmen im November ausschließlich von der exportstarken Industrie ausging.

„Trotz schwächerer Weltkonjunktur und Eurokrise behält der Mittelstand bislang die Nerven“, kommentiert Dr. Norbert Irsch, Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe, die Daten. „Damit daraus aber ein echtes Stabilisierungssignal wird, müssten sich die Erwartungen noch über mehrere Monate hin aufhellen. Dies ist jedoch ein eher unwahrscheinliches Szenario“, erklärt Irsch.

Immerhin stünden die Chancen für die deutsche Wirtschaft aber noch recht gut, mit einem „blauen Auge“ davon zu kommen. Von einem Konjunkturabsturz wie im Winter 2008/09 gehe die KfW aus heutiger Sicht nicht aus, sie erwarte vielmehr für 2012 ein kalenderbereinigtes Realwachstum von 1 Prozent. „Nach den zwei konjunkturell sehr guten Jahren 2010 und 2011 wäre dies zwar ein markanter, aber immer noch ’normaler‘ Abschwung. Bedingung dafür ist jedoch, dass die europäische und nationale Politik die Eurokrise rasch und wirkungsvoll entschärft“, so der Chefvolkswirt weiter. „Gelingt die Kriseneindämmung nicht bald, dürfte auch Deutschland im kommenden Jahr eine Rezession nicht erspart bleiben.“

Die ausführliche Analyse mit Datentabelle und Grafiken zum KfW-ifo-Mittelstandsbarometer ist unter www.kfw.de/mittelstandsbarometer abrufbar.

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