Geschäftsklima im Mittelstand zeigt auch für Januar eine Verbesserung der Stimmung

6. Februar 2012 | Von | Kategorie: Nachrichten

Das Geschäftsklima im Mittelstand, der zentrale Indikator des KfW-ifo-Mittelstandsbarometers, legte im Januar im Vergleich zum Vormonat um 1,5 Zähler auf 17,5 Saldenpunkte zu. Dies ist das dritte Monatsplus in Folge – normalerweise ein Signal für eine Wende zum konjunkturell Besseren.

Somit blickt der deutsche Mittelstand zu Jahresbeginn wieder optimistischer in die Zukunft. Der Klimaanstieg resultiert aus den im Januar deutlich zuversichtlicheren Geschäftserwartungen der kleinen und mittleren Unternehmen. Trotz der noch immer ungelösten Schuldenkrise und Warnungen vor einer globalen Flaute verbesserten sie sich gegenüber Dezember um 4,9 Zähler und notieren mit +4,6 Saldenpunkten nun wieder im positiven Bereich, nachdem sie zwischen September und Dezember leicht unter die Nulllinie gefallen waren, die für den langfristigen Durchschnitt steht. Die Erwartungsverbesserung fiel sogar so kräftig aus, dass sie die zu Jahresbeginn zurückgegangenen Urteile zur aktuellen Geschäftslage (+2,1 Zähler auf 30,5 Saldenpunkte) mehr als ausgleichen konnte. Die Verschlechterung der Lageurteile sollte jedoch nicht überbewertet werden, denn sie vollzieht sich auf einem im historischen Vergleich weiterhin außerordentlich hohen Niveau und kommt vor dem Hintergrund der über weite Teile des vergangenen Jahres sinkenden Erwartungen nicht überraschend.

Dr. Norbert Irsch, Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe, zeigte sich erfreut über die Januar-Ergebnisse der KfW-ifo-Mittelstandsbarometers: „Die Zuversicht im Mittelstand zu Jahresbeginn ist aus konjunktureller Sicht ermutigend und bestätigt uns in unserer im Vergleich zu anderen Instituten merklich optimistischeren Konjunkturprognose für 2012: Wir halten einen kalenderbereinigten BIP-Zuwachs von 1% in diesem Jahr weiterhin für wahrscheinlich.“ Die KfW erwarte, dass es nach einem relativ schwachen Winterhalbjahr zu einer deutlichen Erholung ab dem Frühjahr kommt. „Die kräftige Stimmungsverbesserung in der exportorientierten Industrie ist zudem ein klares Indiz, dass auch die Weltwirtschaft in diesem Jahr nicht ins Bodenlose fallen wird, sondern die Schwächephase möglicherweise sogar bereits zu überwinden beginnt. Auf Seiten der Realwirtschaft sind die Voraussetzungen dafür jedenfalls gut“, so Irsch. Für eine umfassende Entwarnung sei es aber zu früh. „Solange die Schuldenkrise und die damit verbundenen Unsicherheiten nicht überzeugend eingedämmt sind, sind abrupte Vertrauensverluste, weitere Verwerfungen an den Finanz- und Kreditmärkten und damit auch herbe konjunkturelle Rückschläge jederzeit möglich. Aus diesem Grunde müssen die nationale wie die europäische Wirtschaftspolitik weiter hart daran arbeiten, dass die angekündigten Maßnahmen und Reformen beschlossen und vor allem auch umgesetzt werden.“

Die ausführliche Analyse mit Datentabelle und Grafiken zum KfW-ifo-Mittelstandsbarometer ist unter www.kfw.de/mittelstandsbarometer abrufbar.

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