Der Bundesverband der Deutschen Industrie bleibt für die wirtschaftliche Zukunft zuversichtlich. BDI-Hauptgeschäftsführer Markus Kerber erklärte anlässlich der Veröffentlichung des neuen BDI-Konjunktur-Reports: „Die deutsche Wirtschaft wächst in diesem Jahr trotz schwierigen Umfelds, und die exportstarke Industrie treibt das Wachstum. Trotz Unsicherheit bleiben unsere Unternehmen insgesamt zuversichtlich.“
„Ob wir in diesem Jahr noch ein Prozent Wachstum erreichen, wird entscheidend davon abhängen, wie das vierte Quartal verläuft. Die stärksten Wachstumsimpulse gingen in der ersten Jahreshälfte vor allem vom Außenbeitrag aus“, betonte Kerber. So betrug der Wachstumsbeitrag für das Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal 0,7 Prozentpunkte, im zweiten waren es noch 0,3 Prozentpunkte. „Dank der stark gestiegenen Exporte in Staaten außerhalb der Eurozone konnte sich die deutsche Wirtschaft bislang der schwachen konjunkturellen Entwicklung im Euroraum entziehen“, erklärte Kerber weiter.
Von der Binnennachfrage gingen im zweiten Quartal keine Wachstumsimpulse mehr aus. Die Bruttoinvestitionen sanken im zweiten Quartal um 1,8 Prozent. „Die Investitionsschwäche ist gefährlich“, betonte Kerber. „Sie ist ein Zeichen dafür, dass die Bundesregierung zu wenig für bessere Investitionsbedingungen im Industrieland Deutschland unternommen hat. Vielmehr bringt sie durch offene Fragen in der Energiepolitik zusätzliche Unsicherheit in das Investitionskalkül der Unternehmen.“
Unter Verweis auf die auf Rekordhöhe gestiegenen Steuereinnahmen warnte Kerber davor, dass der Staat den Verbrauchern zunehmend Kaufkraft entziehe – sowohl durch die kalte Steuerprogression wie durch die von der Energiewende getriebenen Strompreiserhöhungen.
Der BDI-Konjunktur-Report ist hier abrufbar.