Der deutsche Export konnte im dritten Quartal 2012 Zugewinne verzeichnen. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, wurden im dritten Quartal von Deutschland Waren im Wert von 275,4 Mrd. Euro ausgeführt (+3,6 Prozent). Der Wert der Einfuhren verminderte sich im dritten Quartal 2012 gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um 0,4 Prozent auf 225,3 Mrd. Euro. Besonders die deutschen Exporte in Länder außerhalb der EU („Drittländer“) erhöhten sich stark. Hier stiegen die Ausfuhren um um 9,9 Prozent auf 122,3 Mrd. Euro, womit ihr Anteil an den gesamten deutschen Ausfuhren im dritten Quartal 2012 auf 44,4 Prozent gewachsen ist. Aus Drittländern wurden derweil Waren im Wert von insgesamt 100,4 Mrd. Euro bezogen. Das waren 0,9 Prozent weniger als im gleichen Vorjahresquartal. Ihr Anteil an den gesamten deutschen Einfuhren belief sich im dritten Quartal auf 44,5 Prozent.
Außerhalb der EU weiteten sich vor allem die Ausfuhren in die USA aus, und zwar um 25,7 Prozent auf 23,6 Mrd. Euro. Auch die Ausfuhren nach Südkorea (+15,8 Prozent auf 3,4 Mrd. Euro) und nach Japan (+12,9 Prozent auf 4,6 Mrd. Euro) stiegen vergleichsweise stark. Weniger deutlich nahmen die Ausfuhren nach Russland (+7,6 Prozent auf 10,2 Mrd. Euro) und China (+0,9 Prozent auf 16,6 Mrd. Euro) zu.
Die Versendungen in die Mitgliedsländer der Europäischen Union (EU) gingen um 0,9 Prozent auf 153,0 Mrd. Euro zurück. Hier gab es unterschiedliche Entwicklungen: Während die Warenlieferungen in die Eurozone um 3,0 Prozent auf 99,1 Mrd. Euro abnahmen, stiegen die Lieferungen in die nicht zur Eurozone zählenden EU-Länder um 3,3 Prozent auf 54,0 Mrd. Euro. Wichtigstes Abnehmerland innerhalb der EU war Frankreich (+3,8 Prozent; 25,3 Mrd. Euro). Weniger Waren als im dritten Quartal 2011 gingen dagegen in die Eurozonen-Mitglieder Spanien (–13,2 Prozent auf 7,2 Mrd. Euro), Italien (–12,4 Prozent auf 12,9 Mrd. Euro), Portugal (–11,0 Prozent auf 1,5 Mrd. Euro) und Griechenland (–6,9 Prozent auf 1,2 Mrd. Euro). Maßgeblich zum Plus der Versendungen in die Nicht-Eurozone trug der Anstieg der Exporte nach Großbritannien bei (+13,9 Prozent auf 18,8 Mrd. Euro).
Aus der EU kamen im dritten Quartal 2012 wie im gleichen Vorjahresquartal Waren mit einem Wert von 124,9 Mrd. Euro. Einer Zunahme der Wareneingänge aus der Eurozone (+0,9 Prozent auf 83,6 Mrd. Euro) stand ein Rückgang der Eingänge aus der Nicht-Eurozone (–1,9 Prozent auf 41,3 Mrd. Euro) gegenüber. Die meisten Waren innerhalb der EU lieferten die Niederlande mit 21,1 Mrd. Euro (+3,4 Prozent). Mehr Waren als im Vorjahr wurden auch aus Italien (+2,4 Prozent auf 12,0 Mrd. Euro) und Portugal (+7,3 Prozent auf 1,2 Mrd. Euro) bezogen. Dagegen lieferten Spanien (–2,5 Prozent auf 5,0 Mrd. Euro) und Griechenland (–0,8 Prozent auf 0,5 Mrd. Euro) weniger Waren als im dritten Quartal 2011. Ausschlaggebend für die Abnahme der Wareneingänge aus der Nicht-Eurozone war Großbritannien, das Waren im Wert von 10,8 Mrd. Euro und damit 7,0 Prozent weniger lieferte als im dritten Quartal 2011.
Relativ bedeutende Zuwächse gab es bei den Einfuhren aus den USA (+11,8 Prozent auf 12,8 Mrd. Euro) und Norwegen (+21,0 Prozent auf 6,1 Mrd. Euro). Zurück gingen die Einfuhren aus den sogenannten BRIC-Staaten Brasilien (–4,7 Prozent auf 2,8 Mrd. Euro), Russland (–6,1 Prozent auf 10,0 Mrd. Euro), Indien (–3,9 Prozent auf 1,8 Mrd. Euro) und China (–0,7 Prozent auf 20,5 Mrd. Euro) sowie Japan (–7,5 Prozent auf 5,4 Mrd. Euro).