KfW erwartet für 2012 BIP-Wachstum in Deutschland von 1,2 Prozent

24. Mai 2012 | Von | Kategorie: Nachrichten

Geht es nach der Staatsbank KfW wird die deutsche Wirtschaft auch für den Rest des Jahres auf ihrem soliden Wachstumspfad bleiben. Das geht aus dem neuen KfW-Konjunkturkompasses hervor. Damit bestätigt die KfW ihre im Februar veröffentlichte optimistische Einschätzung für das BIP-Wachstum in diesem und im nächsten Jahr. Konkret wird die Wirtschaftsleistung 2012 – bereinigt um Preis- und Kalendereffekte – um 1,2 Prozent zulegen, 2013 um 2,0 Prozent. Haupttreiber des Realwachstums dürfte in beiden Jahren die Binnennachfrage sein.

„Die deutsche Volkswirtschaft ist mit einem Paukenschlag ins Jahr 2012 gestartet und hat mit einem BIP-Zuwachs von 0,5% im ersten Quartal sogar uns Optimisten überrascht. Wir hatten mit einem Plus von 0,2% gerechnet“, erklärt Dr. Norbert Irsch, Chefvolkswirt der KfW-Bankengruppe. Deutschland erweise sich als eine starke Stütze in Europa, von dessen Importsog unter anderem die gestressten Euroländer profitieren. „Nach einer leichten Verlangsamung im Frühjahr (+0,3 Prozent ggü. Vorquartal) erwarten wir Quartalszuwächse von knapp 0,5 Prozent bis zu unserem Prognosehorizont Ende nächsten Jahres“, so der KfW-Chefvolkswirt weiter.

Insgesamt sei Deutschland gut aufgestellt: „Trotz des schwierigen Umfelds erzielen die Unternehmen Exporterfolge aufgrund ihrer durch den Euro vor Aufwertungen geschützten Wettbewerbsfähigkeit und ihrer vor allem für Schwellenländer attraktiven Produktpalette.“ Irsch weiter: „Auch die binnenwirtschaftliche Stärke hat gegenüber dem letzten Jahrzehnt erheblich zugenommen: Der Arbeitsmarkt ist robust, die Staatsfinanzen solide, die Zinsen niedrig und die Finanzierungsstrukturen bei privaten Haushalten und Unternehmen gesund. In dieser günstigen Situation sollte die Politik vorhandene Spielräume innerhalb der nationalen oder europäischen Konsolidierungsvorgaben nutzen, um Anreize für wachstumsstimulierende Maßnahmen in Bereichen wie Bildung, Innovation, aber auch der Energiewende zu finanzieren. Angesichts der Herausforderungen durch die demographische Entwicklung und den Klimawandel sind solche Initiativen notwendig.“

Bei aller Zuversicht warnt die KfW auch vor negativen Schocks. Diese könnten in der aktuellen Situation ebenfalls nicht ausgeschlossen werden und ließen, falls sie einträten, die Prognose des KfW-Konjunkturkompasses Makulatur werden. Allem voran nimmt die Verunsicherung durch die Schuldenkrise wegen der unklaren politischen Perspektiven nicht nur in Griechenland zurzeit wieder massiv zu. Auch die ungelöst weiter schwelende Auseinandersetzung um das iranische Atomprogramm bleibt nach wie vor ein erhebliches geopolitisches Risiko.

Der aktuelle KfW-Konjunkturkompass ist unter www.kfw.de/konjunkturkompass erhältlich.

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