Baden-Württemberg will mit einem Beauftragten für Mittelstand und Handwerk mittelständische Wirtschaft erreichen

14. Juli 2011 | Von | Kategorie: Nachrichten

Neue Besen kehren gut. Das sagt man sich wohl derzeit im baden-württembergischen Finanz- und Wirtschaftsmininisterium. Unter dem neuen Minister Nils Schmid setzt die Landesregierung den Landtagsabgeordneten Peter Hofelich als ehrenamtlichen Beauftragten für Mittelstand und Handwerk ein.

„Der Beauftragte stärkt Mittelstand und Handwerk im Land. Dass die rund 460.000 mittelständischen Unternehmen nun einen unabhängigen Ansprechpartner haben, ist ein wichtiges Element unserer dialogorientierten Wirtschaftspolitik. Es gibt der Landesregierung eine Gelegenheit, ihre neue, an Nachhaltigkeit orientierte Wirtschaftspolitik noch gezielter gerade an die kleinen und mittleren Unternehmen heranzutragen und verständlich zu machen“, erklärte Schmid das Vorhaben.

Hofelich erläuterte seine Aufgabe als Mittelstandsbeauftragter damit, dass er die wirtschaftspolitischen Interessen kleinerer und mittlerer Unternehmen umfassend vertreten und sich für mittelstandsfreundliche Rahmenbedingungen einsetzen wird. „Dazu zählt, dem Gründerland Baden-Württemberg neuen Schwung zu geben, um eine echte Gründerwelle im Land in Gang setzen“, so Hofelich weiter. Als Herausforderungen sieht er die Initiativen für den Mittelstand in den Zukunftsfeldern nachhaltige Mobilitätskonzepte, Umwelttechnologien, Erneuerbare Energien, Ressourceneffizienz, aber auch in der Sicherung des Fachkräfteangebots, der Mittelstandsfinanzierung und der Internationalisierung von Mittelstand und Handwerk. „Ein Schwerpunkt meiner Arbeit wird beispielsweise die Stärkung der Innovationskraft von kleinen und mittleren Unternehmen sein, indem wir den Innovationstransfer zwischen Mittelständlern und Wissenschaft weiter verbessern. Besonders am Herzen liegt mir die mittelstandsfreundliche Vergabepraxis durch die öffentliche Hand“, ergänzt der frischgebackene Mittelstandsbeauftragte. Hofelich gehört dem baden-württembergischen Landtag bereits seit 2006 an und ist derzeit Sprecher im Europaausschuss des Landtags und Mitglied im Wirtschaftsausschuss. Zuvor war über 20 Jahre in der Industrie tätig.

Inwiefern Hofelich aber tatsächlich die Interessen der mittelständischen Wirtschaft in der neuen grün-roten Landesregierung vertreten kann, bleibt abzuwarten. Schließlich war die Wirtschaft über Jahrzehnte eng mit der CDU-geführten Landesregierung verbunden. Diese Nähe muss erst wieder geschaffen werden. Ob dies mit einem eigenen Beauftragten gelingt, oder ob das nicht eigentlich Aufgabe des Ministers wäre, ist offen.

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