Arbeitgeber aufgepasst: Stress am Arbeitsplatz verursacht Kosten in Milliardenhöhe

30. August 2011 | Von | Kategorie: Betriebspraxis

Harte Fakten und schmerzliche Zahlen für jeden, der dieses Thema einfach links liegen lässt: Eine Studie der University of Concordia in Montreal zeigt, dass die Gesundheitsausgaben in Kanada vor allem durch stressbedingte Krankheiten stark gestiegen sind: Lagen diese 1980 durchschnittlich noch bei sieben Prozent des BIP, ist der Anteil 2007 auf 10,1 Prozent angewachsen.

Die Studie zeigt außerdem, dass durch den zunehmenden Stress die Arztbesuche der kanadischen Arbeitnehmer um 26 Prozent gestiegen sind. Im Vergleich zu den USA zeigen die Umfrageergebnisse, dass 70 Prozent der Arbeitnehmer ihre Jobs als Spitzenreiter unter den Stressfaktoren in ihrem Leben betrachten. Es wird geschätzt, dass zunehmender Stress am Arbeitsplatz bei US-Unternehmen jährliche Kosten in Höhe von 68 Mrd. US-Dollar (circa 46,9 Mrd. Euro) verursachen.

Dies mögen „nur“ kanadische Zahlen sein. Fakt ist: Ein besserer Umgang mit Stress am Arbeitsplatz sollte für die Unternehmen selbst wichtig sein. Adäquates Management kann die Produktivität bei den Arbeitnehmern steigern, fehlende Arbeitstage verringern und die Mitarbeiterfluktuationen begrenzen.

Geeignete Maßnahmen seien inhaltlich gesehen so vielfältig wie die zugrundeliegenden Probleme. Bei geringfügigeren Problemen könnten sogenannte Gesundheitszirkel helfen, so Experten. Diese Zirkel sind moderierte, temporär bestehende Gruppen aus freiwilligen Mitarbeitern, die in der bezahlten Arbeitszeit Vorschläge zur Problembehebung ausarbeiten, welche dem Management unterbreitet werden.

Bei schwerwiegenderen Problemen, gelte es auf Ebene des Managements Entscheide so zu treffen, dass Strukturen, Prozesse und Strategien nicht im Widerspruch zu Gesundheitszielen für die Mitarbeitenden stünden. Dies erfordere langfristiges (Um-)Denken, Planen und auch Investitionen.

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