Wirtschaftskriminalität wird häufig nur durch Kommissar Zufall aufgedeckt. Das ist das Ergebnis der Studie zur Wirtschaftskriminalität 2011, die PwC, in Zusammenarbeit mit der Universität Halle-Wittenberg, veröffentlicht hat. Dabei habe zwar die Mehrheit der deutschen Großunternehmen inzwischen ein Compliance-Programm installiert, dennoch sei Kriminalität ein Thema, mit dem sich die deutsche Wirtschaft dringend auseinandersetzen müsste.

Laut der Studie setzen die Unternehmen stärker auf Prävention, jedes zweite sieht in seinem Compliance-Programm sogar einen Wettbewerbsvorteil. Dennoch werden Delikte weiterhin meist nur durch Zufall aufgedeckt. Dabei war jedes zweite Unternehmen (52 Prozent) im Jahr 2011 von mindestens einem Schadensfall betroffen. Die Schäden sind dabei nicht zu vernachlässigen. Die Studie spricht von 8,39 Mio. Euro im Durchschnitt pro Unternehmen. Dabei sei die Schadenssumme in den vergangenen zwei Jahren deutlich gestiegen, um 58 Prozent, obwohl die Zahl der Delikte insgesamt leicht zurückgegangen ist. „Diese Entwicklung beruht zum Teil auf einigen überdurchschnittlich hohen Schäden“, sagt Steffen Salvenmoser, Partner bei PwC im Bereich Forensic Services und Autor der Studie. „Drei Prozent der Unternehmen berichteten von Schäden über 100 Mio. Euro. Allerdings ist es auch möglich, dass sich hier noch die Auswirkungen der Finanzmarktkrise 2008/2009 zeigen.“

Interessant ist auch das Täterprofil: Während etwa die Hälfte der Täter aus dem eigenen Unternehmen stammt, kommt die andere Hälfte von außen. In der Studie wird das Profil des externen Täters genauer unter die Lupe genommen. Dabei ist der typische externe Täter männlich, zwischen 41 und 50 Jahre alt, gehört dem Topmanagement an und ist schon längere Zeit – zwischen elf und 20 Jahre in seinem Unternehmen beschäftigt.

Mehr zum Thema Wirtschaftskriminalität gibts in der vollständigen Studie, die man hier bei PwC erhalten kann.